Konzentrationsschwierigkeiten? Erste Hilfe mit diesen 6 simplen Tricks

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Zusammenfassung

Leidest du unter Konzentrationsschwierigkeiten? Damit bist du nicht allein. Erfahre in diesem Beitrag, wie du mit einfachen Methoden deine Konzentration verbessern kannst.


Letztes Update: 23. August 2022

Konzentrationsschwierigkeiten werden in unserer informationsüberladenen, schnelllebigen Welt immer häufiger. Und wenn du im Homeoffice arbeitest, tun Kindergeschrei, gelangweilte Katzen und piepsende Waschmaschinen ihr Übriges.

Ob im Büro oder zuhause, wie oft erwischst du dich dabei, dass du mit den Gedanken abdriftest? Einen Absatz drei- oder viermal lesen musst, im Meeting den Faden verloren hast und inständig hoffst, dass es niemand merkt?

Wie häufig checkst du deine Emails, während du an einer Aufgabe sitzt? Wie oft wirst du von anderen bei der Arbeit unterbrochen?

Eben. Und so geht es nicht nur dir. So geht es auch mir und vielen, vielen anderen auch.

Aber wusstest du, dass es bis zu 30 Minuten dauern kann, bis man sich nach einer solchen Unterbrechung wieder voll auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann? [1]

Yikes. Definitiv genug Zeit, um ein paar unangenehme Fehler zu machen. Nämlich der Forschung zufolge ungefähr doppelt so viele, als wärest du nicht unterbrochen worden.[2]

Volle Konzentration – beste Voraussetzung für Erfolg

Dabei kann dir die Fähigkeit, dich dauerhaft und gut zu konzentrieren, bei der Karriere enorm förderlich sein. Es überrascht nicht wirklich, aber Studien zeigen, dass Konzentration und Fokus ganz wesentliche Eigenschaften erfolgreicher Leader und Erfolgsmenschen sind.[3] 

Konzentration ist also der Schlüssel zu Höchstleistung und Effektivität.  Und irgendwie wussten wir das ja auch schon, oder?

Zeit, ein paar Störfaktoren zu eliminieren.

Auch wenn du regelmäßig unter Konzentrationsschwierigkeiten leidest, musst du nicht verzweifeln. Häufig stecken äußere Gegebenheiten dahinter, die mit deinem Können nichts zu tun haben und die sich relativ leicht optimieren lassen.

Wichtig ist deshalb, dass du zuerst die Ursachen deiner Konzentrationsprobleme identifizierst. Wenn du dann die Gründe für dein gedankliches Abdriften gefunden hast,  gibt es viele Möglichkeiten, deine Aufmerksamkeit im Büro oder Homeoffice wieder zu verbessern.

Dieser Artikel beschreibt Konzentrationsschwierigkeiten, die nicht krankheitsbedingt sind. ich bin keine Medizinerin und gebe keine medizinischen Ratschläge. Falls du glaubst, hinter deinen Problemen könnten ADHS, Depressionen oder andere Krankheiten  oder Dispositionen stecken, suche dir bitte ärztliche Hilfe.

6 häufige Gründe für Konzentrationsschwierigkeiten im Job und was du dagegen tun kannst

Hier sind 6 häufige Gründe für Konzentrationsschwierigkeiten und einfache Lösungen, um dich besser und länger auf deine Aufgaben zu fokussieren.

Schlechte Luft

So banal es klingt, so wichtig ist es auch: Frische Luft ist bzw. ausreichend Sauerstoff ist ein ganz wesentlicher Faktor, um konzentriert arbeiten zu können. Auch für Kopfschmerzen ist muffige, verbrauchte Luft im Office häufig verantwortlich.

Sooft du es durchsetzen kannst, solltet Ihr im Büro großzügig die Fenster aufreißen, dafür lieber mal einen Pulli mehr einstecken. Hast du ein Büro für dich allein, oder arbeitest gar remote, dann hast du es ja zum Glück selbst in der Hand, wieviel Frischluft du hereinlässt. Je mehr, desto besser.

Mittagspause suboptimal verbringen

Mittags vom Schreibtisch gleich in die Kantine oder den Lieferdienst bemühen und schnell vorm PC etwas in dich hineinstopfen: geht gar nicht.

Wenn es schon eine Pappschüssel to go sein muss, dann geh wenigstens selbst los. Nutze die Mittagspause, um Tageslicht und Sauerstoff zu tanken. Am besten, du machst einen zügigen Spaziergang, um den Körper für die zweite Tageshälfte nochmal richtig aufzutanken. Denn es ist erwiesen, dass die Konzentration um die Mittagszeit deutlich abfällt. Mit etwas Bewegung versorgst du dein Gehirn mit Sauerstoff und wirkst dem Konzentrationsabfall entgegen. 

Die Mittagspause ist natürlich auch zum Essen da. Aber auch unter Völlegefühl leidet die Konzentration. Salat und Obst statt Snickers und Steak lautet die Devise. Denn mit leichter, pflanzenbasierter Kost erreichst du eine angenehme Sättigung, die Körper und Geist nicht beschwert.

Pausen

Nicht nur wird die Mittagszeit schlecht verbracht, auch die kleine Erholungspause zwischendurch hat leider kein gutes Ansehen. Dabei entstehen Konzentrationsschwierigkeiten – und damit Fehler – häufig durch zu wenige Pausen.

In vielen Unternehmen und auch bei den meisten Selbstständigen herrscht immer noch die Meinung vor, dass Pausen “verdient” werden müssen. Bestimmte Aufgaben müssen erledigt sein, bevor man sich eine Pause “genehmigen” darf. 

Insbesondere wir Frauen haben oft das Gefühl, uns eine Pause nicht leisten zu dürfen. Irgendwas gibt es ja immer zu tun und irgendwer muss es machen. Klischee? Vielleicht, aber millionenfach gelebtes Klischee.

Es ist zum Beispiel noch nicht allzu lange her, da habe ich mich regelrecht ertappt gefühlt, wenn man mich tagsüber mal beim Beine hochlegen vorfand. wtf?!

Richtig und deutlich erholsamer ist es dagegen, auf die inneren Warnzeichen zu achten und eine Pause dann einzulegen, wenn sie nötig ist. Warte nicht, bis die Buchstaben und Zahlen vor Augen verschwimmen. Wenn du erst einmal total erschöpft bist, ist es viel schwieriger, aus einem Konzentrationsloch wieder herauszukommen. Der Tag ist gelaufen.

Frau mit Konzentrationsschwierigkeiten
Foto von Karolina Grabowska von Pexels

Unruhe am Arbeitsplatz

Großraumbüros, flexible Arbeitsplätze, keine Rückzugsmöglichkeiten. Nicht jede:r kann sich in solch unruhiger Umgebung konzentrieren. Klare Spielregeln im Team können Abhilfe schaffen. Wann darf wo telefoniert werden? Ist es möglich, Ruhebereiche für konzentrationsintensive Aufgaben einzurichten? 

Auch Tischtrennwände* oder Noise-Cancelling-Kopfhörer* können Abhilfe schaffen. Besprecht solche Möglichkeiten im Team, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Aber trau dich, das Thema anzusprechen. Wahrscheinlich sind etliche Kolleg:inn:en dankbar, dass das Problem im wahrsten Sinne auf den Tisch kommt.

Dass es auch im Homeoffice schonmal schwierig wird mit der Konzentration, wissen alle, die im Lockdown mit Familie zuhause arbeiten mussten. Wenn ich daran denke, rollen sich mir immer noch die Fußnägel hoch.

Wenn um das Büro zuhause geht, sind es wiederum meistens die Frauen, die auf ein eigenes Büro verzichten (müssen). Mein Schreibtisch steht beispielsweise total ungünstig im Wohnzimmer. Aber ich habe mit meinen Kindern den Deal, dass ich das Kinderzimmer störungsfrei nutzen kann, solange sie im Wozi fernsehen dürfen. Auch ein Latoptisch für Boden, Sofa und Bett hilft, da ich so viel angenehmer und damit konzentriert auf dem Bett schreiben kann.

Email

Wie häufig checkst du deine Mails?

Ziemlich krass: im Schnitt werden Emails bereits 6 Sekunden nach Eintreffen gecheckt. Definitiv zu häufig, um fokussiert zu arbeiten.

Auch wenn du es nicht gleich merkst: Du bezahlst die ständigen Unterbrechungen teuer, denn du benötigst dadurch viel mehr Zeit, um eine Aufgabe fertigzustellen – geschweige denn einen anspruchsvollen Text zu lesen.

In Sachen Emails gibt es deshalb drei effektive Regeln:

  • Bestimme feste Zeiten, zu denen du deine Emails abrufst und weiche nicht davon ab.
  • Informiere darüber Kolleg:innen und alle wichtigen Beteiligten, damit es nicht zu Missverständnissen oder verpassten Deadlines kommt. 
  • Nach Feierabend bleibt das Email Programm geschlossen. Ständige Verfügbarkeit führt zu Stress, der sich massiv auf deine Konzentrationsfähigkeit auswirken kann. Lösche aus den gleichen Gründen das Emailprogramm von deinem Smartphone oder schalte wenigstens alle Benachrichtigungen aus.

Wenn du glaubst, dass deine Konzentrationsprobleme vorwiegend durch die ständige Präsenz von Emails und Smartphone verursacht wird, kannst du mit einem Digital Detox einen gesünderen Umgang mit Email und Co. wieder erlernen.

Monotasking

Eins nach dem anderen, statt alles auf einmal, lautet die Devise. Uns Frauen wird ja nachgesagt, dass wir generell besser multitasken könnten als Männer. Dabei wurde längst in Studien nachgewiesen, dass Frauen und Männer gleichermaßen KEIN BISSCHEN zum Multitasking geeignet sind. Unser Gehirn ist einfach auf Salamitaktik programmiert und zwar geschlechtsunabhängig.

Es ist doch vielmehr so, dass von Frauen häufig erwartet wird, mehr zu arbeiten und mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen oder zu überblicken.

Achte ab jetzt darauf, stets eine Aufgabe nach der anderen abzuarbeiten. Wenn deine Mitmenschen bislang von dir gewöhnt waren, dass du alles für sie stehen und liegen lässt, wird es Zeit, ein paar Erwartungen zu enttäuschen! Nur so kannst du jedem Problem die nötige Aufmerksamkeit widmen.

Bei Kindern hat es sich bewährt, ihnen zu erklären, was du gerade machst, dass du diese Aufgabe erst fertigstellen muss und ihnen außerdem konkret in Aussicht zu stellen, wann du dich um ihr Problem kümmern kannst. Diese Methode dürfte auch bei den meisten Erwachsenen zu Verständnis und Geduld beitragen. Manchmal tut es aber auch ein knappes, unmissverständliches “Nein”.

[1] https://www.ics.uci.edu/~gmark/chi08-mark.pdf

[2] https://msutoday.msu.edu/news/2013/brief-interruptions-spawn-errors

[3] https://www.themuse.com/advice/this-is-nuts-it-takes-nearly-30-minutes-to-refocus-after-you-get-distracted

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