Letztes Update: 1. November 2021
Du hast Lust, programmieren zu lernen, aber gleich einen ganzen Kurs zu buchen, dafür fehlen Zeit oder Geld? Mit Coding Apps kommst du deinem Ziel, selbst coden zu können, ein gutes Stück näher, und das viel fröhlicher und unkomplizierter, als du denkst. Du musst nichts weiter tun, also eine App runterladen, einen kostenlosen Account einrichten, und ohne großes Commitment loslegen. Jeden Tag ein bisschen.
Du möchtest lieber selbst Apps entwickeln lernen? Dann findest du hier alle Kurse zum Apps programmieren lernen.
Lernen mit Apps – die Vorteile
Der bedeutendste Vorzug beim Lernen mit Mobile Apps ist sicherlich, dass du dein komplettes Lernmaterial ganz einfach immer dabei hast. Beim Coden brauchst du dank Autovervollständigung und Eingabevorschlägen keine Tastatur, sondern kannst ganz einfach am Smartphone zumindest kleinere Programme schreiben. So bleibt keine Minute ungenutzt und du kannst das Programmieren lernen problemlos in den Alltag integrieren.
100 days of Code? Mit Coding Apps schaffst du es locker, jeden Tag ein halbe Stunde zu investieren. Die meisten Apps integrieren außerdem die positiven psychologischen Effekte der Gamification in ihr Curriculum. Mit Belohnungen, Applaus und anderen spielerischen Elementen wirst du motiviert, dranzubleiben und hast auch noch eine Menge Spaß dabei.
Die Angst vor dem schwarzen Bildschirm mit der bunten Schrift löst sich da ganz schnell in Wohlgefallen auf. Daddeln war gestern, jetzt kommt die Coding App!
Darauf solltest du bei der Auswahl achten:
Die meisten bekannteren Coding-Apps sind ziemlich gut und du kannst nicht wirklich viel falsch machen.
Natürlich solltest du zunächst beachten, dass die App auch dein Wunschthema abdeckt. Wenn du noch nicht weißt, welche Sprache und welcher Bereich dich beim Programmieren am meisten reizen, dann solltest du eine App mit einem möglichst breiten Angebot wählen.
Einige der in diesem Beitrag aufgeführten Links sind sogenannte Partnerlinks. Wenn du über diesen Link einen Onlinekurs kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Dir entstehen daraus keinerlei Mehrkosten. Diese Links sind mit einem * gekennzeichnet.
Sinnvoll sind auf jeden Fall sogenannte Code Playgrounds, das sind In-App-Code-Editoren, mit denen du kleine Programme schreiben und oft auch schon compilen kannst, schauen kannst, ob sie fehlerfrei funktionieren.
Achte darauf, dass die Apps nicht nur Videos und Lerntexte bereitstellen und auch nicht nur Multiple Choice Fragen anbieten. Je mehr du selbst codest, desto besser.
Wer programmieren lernt, stößt ständig auf scheinbar unlösbare Probleme, alle paar Zeilen tauche neue Fragen auf. Feedback-Funktionen und eine Community, an die man sich wenden kann, sind da Gold wert.
Hier sind sie: die Top 6 Coding Apps zum Programmieren lernen
Codemurai
Codemurai ist eine kostenlose App, mit der du auf unterhaltsame Weise programmieren lernen kannst. Angeboten werden Kurse in den Bereichen Web Entwicklung, App Entwicklung, Java, Game Development und Python.
Du kannst dir beim Lernen Münzen verdienen, um weitere Kurse freizuschalten. Wenn du zu ungeduldig bist um dir die Coins zu verdienen, hast du auch die Möglichkeit, Münzen nachkaufen.
Enki
Die preisgekrönte App, die den Namen des sumerischen Weisheitsgottes trägt, gehört zu den beliebtesten Coding Apps. Das liegt sicher auch daran, dass das Lernangebot so breit gefächert ist. Neben den gängigsten Kursen für Web Entwicklung (wie HTML, CSS, JavaScript), Python, SQL oder Java, die du überall findest, gibt es bei Enki auch weitere tech-bezogene Topics wie Linux, Git, Tabelle oder sogar Blockchain.
Die Lektionen erscheinen mir recht textlastig, mit außerdem ziemlich kleiner Schriftgröße. Die einzelnen Mini-Lektionen sind auch nicht so kleinschrittig, wie ich es mir von einer App für unterwegs wünschen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da unterwegs so besonders viel hängen bleibt.
Dafür wird jedes Thema nicht nur oberflächlich angerissen, sondern zufriedenstellend abgedeckt.
Enki ist in der Basisversion kostenlos, damit kommt man schon recht weit.
Mit Enki Pro kannst du alle Kurse und alle Level werbefrei nutzen. Die Preise sind absolut moderat, was mir positiv aufgefallen ist.
Auf Monatsbasis kostet Enki 5.99 Euro, für 6 Monate zahlst du 26,49 Euro, was sich nicht wirklich lohnt, denn für das Jahresabo verlangt Enki nur 28,49 Euro.
AnzeigeGrasshopper
AnzeigeGrasshopper konzentriert sich darauf, dir die Grundlagen von JavaScript beizubringen und ist damit eine tolle App für Einsteiger’innen. Als ich vor zwei, drei Jahren so langsam ein Interesse fürs Coden entwickelte, habe ich meine ersten Versuche auch mit Grasshopper gemacht. Die App hat definitiv dazu beigetragen, dass aus dem vagen Interesse echte Begeisterung wurde.
Grasshopper wurde vom Team “Code with Google” designt und bringt dir JavaScript und Problem-solving Skills in spielerisch in kleinen Schritten bei.
Zunächst fragt die App deinen Kenntnisstand ab und dein Ziel ab, um dann einen Lernpfad vorzuschlagen. Anhand von kleinen Spielen und Tasks lernst du JavaScript kennen und verstehst nach und nach die die Denkweise von Entwicklern und die Funktionsweise von Programmen.
Grasshopper punktet außerdem mit einem Feedback-Feature und Zertifikaten, die du für jeden Kurs erhalten kannst. Du kannst die App übrigens auf deutsch nutzen.
Dank einer Webversion kannst übrigens selbst entscheiden, ob du Grasshopper in der App oder browserbasiert nutzen möchtet. Die Aufgaben sind angenehm kleinschrittig und unterhaltsam, daher ist die App sehr gut unterwegs nutzbar. Und gerade wir Deutschen und Österreicher lieben ja Zertifikate, Urkunden und Titel, stimmt’s?
Mimo
Mimo ist eine bekannte und hochgelobte App zum Programieren lernen, die mit echten Projekten aus dem Meer der Coding Apps hervorsticht. So übst du beispielsweise deine Kenntnisse in HTML und CSS, indem du Websites baust, oder trainierst JavaScript mit kleinen Anwendungen. Die einzelne Tasks sind kurz und knackig, und die Erklärungen sind auch nicht textüberladen. Dadurch bleibt die Motivation hoch und du hast echte Erfolgserlebnisse. Überhaupt ist positiv, dass du einen individuellen Lernpfad verfolgen und zwischen Web Entwicklung und Python wählen kannst.
Awards und Streaks dürfen, damit der Lernspaß nicht zu kurz kommt, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Obwohl das Unternehmen aus Österreich kommt, ist die Appsprache ausschließlich englisch , was etwas schade ist.
In der werbefreien Proversion erhältst du unter anderem vollen Zugriff auf die werbefreie Kursbibliothek, kannst deine in der App geschriebenen Programme exportieren und erhältst Zertifikate für deine Leistungen.
Im Jahresabo kostet Mimo 79,99 Euro oder pro Monat 9,99 Euro wenn du monatliche Kündbarkeit bevorzugst.
Programming hero
Programming Hero wirbt mit Überraschungen und kleinen Challenges, um dich anzuspornen, imme weiterzumachen. Die App verfügt über einen Codeplayground, wo du üben kannst, selbst Programme zu schreiben.
Du lernst in der App anhand eines Spiels, dass du im Verlauf selbst programmierst und immer neue Funktionen hinzugefügst. Mit diesem Ansatz punktet Programming Hero schon, weil es sich darin einfach grundsätzlich von den anderen Apps unterscheidet. Darüber hinaus gibt es zwei vollständige Videokurse zu den Themen Web Entwicklung und Python.
Die Appsprache ist englisch, etwas genervt haben mich die zahlreichen Rechtschreibfehler.
In der Grundversion ist Programming Hero kostenlos. Für das volle Programm zahlst du jährlich 43.99 Euro oder 10.99 Euro im Monat.
Sololearn
Die insgesamt bekannteste und beliebteste App zum Programmieren dürfte nach wie vor Sololearn sein. Die App ist gedacht für Anfänger’innen und hält ein breites Angebot an Programmiersprachen und Themen bereit, u.a. JavaScript, Webentwicklung, Python, C++, Data Science oder Java.
Wie die meistens Coding Apss setzt auch Sololearn auf psychologische Anreize wie Badges und Scores, um die zum Weiterlernen zu motivieren. Du erhältst ein Profil, wo du auch Projekte aus deinem Code Editor und eine Biograpie hinterlegen kannst. Das ist sehr praktisch, denn ein großes Plus an Sololearn ist die riesige extrem hilfsbereite Community mit vielen gut besuchten Foren. Mit deinem Profil kannst du dich deinen Mitstreiter’innen bekannt machen und anhand deiner Leistungen zeigen, wo du anderen helfen kannst und wo du selbst Hilfe benötigst.
Mit das Tollste an Sololearn ist nämlich, dass User dazu angespornt werden, aktiv anderen Usern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Deshalb ist der Name “Solo”learn gar nicht mal so passend gewählt- denn alleine musst du dich hier mit deinen Coding-Problemen auf keinen Fall fühlen.
Sololearn hält außerdem ein angenehm ausgewogenes Verhältnis zwischen Inhalten und praktischen Übungen bereit. Die Lektionen sind kurz, aber informativ, so dass man auch unterwegs die exzellent aufbereiteten Inhalte aufnehmen kann.
Auch Sololearn stellt ein kostenloses Grundangebot zur Verfügung. Die Proversion kommt werbefrei und ermöglicht dir, Lernziele zu setzen.Außerdem kannst du sehen, wer dein Profil besucht.
Hat es auch Nachteile, mit Apps zu lernen?
Wirkliche Nachteile gibt es bei den Coding Apps nicht, zumindest dann nicht, wenn du sie sinnvoll einsetzt.
Zu voll ausgebildeten Entwickler’innen können einen Coding Apps wohl kaum bringen, und auf solcherlei Versprechen sollte man nicht so viel geben.
Denn je komplexer die Aufgabenstellungen und Programme werden, desto mehr wirst du den Vorteil großer Bildschirme zu schätzen wissen. Und solltest du in Erwägung ziehen, beruflich zu programmieren, dann kommst du um den Desktop und eine angemessene Coding Umgebung nicht herum.
Dass in den Apps die durch Autovervollständigung Codefragmente vorgeschlagen werden ist kein Problem, auch in klassischen Code – Editoren gibt es die Funktionen längst und sparen viel Zeit. Trotzdem sollte nicht unterschätzt werden, dass flüssiges Tippen auch den Denkfluss unterstütz und es das Programmieren nicht behindern sollte, wenn du erst die Schwanenklammer auf der Tastatur suchen musst.
Wer einfach zum Spaß und für die persönliche Herausforderung programmieren lernen will, kann mit Apps ziemlich weit kommen. Wenn du das Ganze professionell angehen willst, können Apps dir immer noch dabei helfen, dran zu bleiben und dich fortlaufend weiterzuentwickeln, auch wenn um ein Desktop-Setup nicht herumkommen wirst.
Fazit
Coding Apps sind praktische Tools, die dir dabei helfen können, Programmieren zu lernen oder sogar Entwickler’in zu werden. Vor allem für Einsteiger’innen und als Ergänzung zum Lernen am Desktop bieten sich die Apps an. Dauerhaft solltest du aber nicht ausschließlich auf Apps setzen, vor allem wenn du vorhast, den Beruf des Entwicklers oder der Entwicklerin zu ergreifen.
Für den Anfang versprechen Coding Apps aber ein spielerisches, unverkrampftes Herangehen an die Denkweise beim Programmieren, was dir später sehr nützlich sein kann. Und auch als begleitendes Tool für unterwegs haben sich Coding Apps bewährt. So kannst du die Wartezeit an der S-Bahn wirklich sinnvoll nutzen.